Wirtschaftsminister Bernd Althusmann möchte vom Inzidenzwert als alleinigem Kriterium für Lockerungen abrücken. Stephan Weil ist dagegen.
Grundproblem: Zahl der Infektionen
Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) möchte am Inzidenzwert feshalten. „Die Infektionslage ist angespannt: Der R-Wert liegt zumeist über eins, die Zahl der täglich gemeldeten Neuinfektionen steigt bundesweit stark, auch in Niedersachsen“, erklärte eine Sprecherin der Staatskanzlei in Hannover. Das Grundproblem ist und bleibe die Zahl der Infektionen, die durch den Inzidenzwert abgebildet wird.
Mittelfristige Perpsektive
Althusmann hatte vorgeschlagen, den Inzidenzwert zu einem gewichteten Risikowert weiterzuentwickeln. „Bei dem könnte etwa die Frage der Belegung und Kapazität der Krankenhäuser, der Alterserkrankungen und der regionalen Entwicklungen mit regionalen Hotspots einfließen“, sagte Althusmann. Das solle helfen, mittelfristig eine Perspektive zu bekommen, wie man mit der „Epidemie umgehen und leben“ könne.
„Nach Mallorca fliegen, aber nicht im eigenen Land reisen“
Althusmann sagte weiter, es müsse nachvollziehbar bleiben, welche Freiheiten aus welchen Gründen eingeschränkt werden. „Es ist für die Niedersachsen kaum erklärbar, dass sie jetzt nach Mallorca fliegen, aber nicht im eigenen Land reisen können.“