Ein Zwischenstopp in Bremen, um ein paar Sehenswürdigkeiten abzuklappern – das war der Plan. Was wir nicht geahnt hatten: Wie schwierig die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs werden würde. In Sachen Verkehrswende ist hier noch viel Luft nach oben.

Urheber Bahnfrend
Das steht in der Welt online vom 02.09.2021 zu lesen!
Wir haben uns auch mal mit dem Personen Nahverkehr beschäftigt und geben den Kollegen der Welt vollkommen recht !
Zitat aus der Welt
Einen Sonntag haben wir für Bremen eingeplant. Die Hansestadt liegt ideal für einen Zwischenstopp auf unserem Weg in den Nordseeurlaub. Und da wir klimafreundlich fahren, also per Zug statt mit dem Auto, lässt sich ein eintägiger Stopover unkompliziert bewerkstelligen.
Ankunft vormittags mit dem Intercity, Hotel in Hauptbahnhofsnähe, Stadtmusikanten, Rathaus, Böttcherstraße, Weserpromenade per Bus und Bahn ohne weite Fußmärsche erkunden, am nächsten Morgen Weiterfahrt an die Küste. Das ist der Plan.
Immerhin machen uns keine streikenden Lokführer einen Strich durch die Rechnung. Trotzdem geht der Plan nicht auf, denn überall hapert es an Technik und digitalen Anwendungen. Schon die Vorbereitung klappt nicht.
Erste Nachfrage im allumfassenden Bahnauskunftssystem DB Navigator: Wie kommen wir vom Hauptbahnhof zum Markt? Das System meldet: keine Verbindung – für eine Strecke, die sich später vor Ort als regelmäßig befahrene Tram-Verbindung erweist. Die Internetauskunft der Bremer Straßenbahn reagiert mit einem Totalausfall auf dem Handy.
In Bremen ist der Weg zur Verkehrswende noch weit
Also verschieben wir Ticket- und Verbindungssuche auf die Zeit nach unserer Ankunft in Bremen, dessen Hauptbahnhofshalle immerhin zu den attraktivsten im Land gehört. Weniger attraktiv sind hingegen die Automaten an den Hauptbahnhofshaltestellen: Es gibt keine Nutzerführung, der Touchscreen hat Funktionsprobleme, das Gerät ist ausgesprochen unwillig und auch für ÖPNV-erfahrene Nutzer erst in mehreren Anläufen dazu zu bringen, das gewünschte Tagesticket auszuspucken und die Bezahlung per Karte zu akzeptieren.
Dann folgt die Suche nach der richtigen Tram oder dem richtigen Bus Richtung Rathaus. Der Liniennetzplan am Hauptbahnhof aber ist überklebt mit Informationen, die auf Umleitungen und Änderungen in der Bus- und Bahnfolge schließen lassen, sich aber dem auswärtigen Besucher nicht erschließen und vor allem die Orientierung komplett unmöglich machen.