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Zugverkehr im Bremer Norden Drittes Gleis zwischen Burg und Bremen-Hauptbahnhof kommt (WK)

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Foto : mappio.net

Seit rund 25 Jahren fordern Politiker den Ausbau der Bahnstrecke zwischen Burg und Walle. Nun haben die Planungen dafür begonnen, spätestens 2030 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein.

Seit fast einem Jahr ärgern sich Pendler aus dem Bremer Norden über Zugausfälle und Verspätungen auf der Regio-S-Bahn-Linie 1 zwischen Farge, Vegesack und dem Hauptbahnhof. Experten sind sich einig, dass diese Probleme nicht nur auf den Lokführermangel bei der Nordwestbahn zurückzuführen sind, sondern auch auf die Infrastruktur. Seit gut 25 Jahren ist deshalb das sogenannte „dritte Gleis“ ein Thema, das auf der Strecke zwischen Bremerhaven, Bremen und Hannover und damit auch auf dem Schienenweg von und nach Bremen-Nord für Entlastung sorgen soll.

„Heute ist es so, dass sämtliche Verkehre von und zum Seehafen Bremerhaven über diese Strecke laufen“, sagt Christoph Lankowsky, Fachreferent für den Schienenverkehr im Mobilitätsressort, während einer Telefonkonferenz. In den vergangenen Jahren habe der Schienengüterverkehr extrem zugenommen, sodass die Strecke immer stärker belastet worden sei. Parallel dazu sei auch der Schienenpersonennahverkehr (SPNV) nach Bremerhaven und nach Bremen-Nord kontinuierlich ausgeweitet worden, wodurch auch im SPNV die Zugzahlen deutlich angestiegen seien. „Das hat in der Summe dazu geführt, dass die Strecke sehr stark ausgelastet ist und es schon bei kleineren Störungen zu Verspätungen der Züge kommt. Dadurch hat der Betrieb nicht mehr die Qualität, die wir uns wünschen“, sagt Lankowsky. Hinzu käme, dass die Prognosen des Bundes auch in Zukunft ein weiter steigendes Verkehrsaufkommen für diese Strecke zeigen würden.

Deshalb spricht sich nicht nur Bremens Mobilitätssenatorin Maike Schaefer (Grüne) für ein drittes Gleis aus, sondern auch Enak Ferlemann (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. „Der Ausbau der Strecke ist sehr wichtig. Durch die Zunahme des Zugverkehrs hat sich ein Nadelöhr ergeben, und das müssen wir unbedingt beseitigen“, sagt Ferlemann. Schließlich sei es auch umweltpolitisch sinnvoll, Waren von Bremerhaven ins Hinterland über die Schiene zu transportieren, anstatt mit dem LKW.

Doch bis ein solches Projekt realisiert wird, dauert es etliche Jahre. Zuständig für die Schieneninfrastruktur ist der Bund, der sich damit auch um den Ausbau von Strecken kümmert. „Der Bund bewegt sich im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans“, sagt Christoph Lankowsky. „Und damit ein Vorhaben dort aufgenommen wird, durchläuft es ein bestimmtes Prüfungsverfahren. Dabei werden auch bestimmte Prognosen erstellt und Untersuchungen gemacht. In der Summe benötigt der Bund ein positives Ergebnis.“ In der Vergangenheit sei es so gewesen, dass der Bund nach Abschluss dieses Verfahrens keine Notwendigkeit für den Ausbau der Strecke gesehen habe. Beim nun aktuellen Bundesverkehrswegeplan 2030 sei das anders gewesen.

Konkret geplant wird das dritte Gleis zwischen Bremen-Burg und Langwedel im Kreis Verden. Die Strecke soll allerdings nicht durchgängig ausgebaut werden, sondern in zwei Abschnitten. Zum einen soll zwischen Burg und dem Rangierbahnhof, der sich zwischen den Stationen Oslebshausen und Walle befindet, ein drittes Gleis verlegt werden. „Zwischen dem Rangierbahnhof, dem Hauptbahnhof und Sebaldsbrück ist bereits eine Mehrgleisigkeit vorhanden, sodass der zweite Abschnitt von Sebaldsbrück bis Langwedel vorgesehen ist“, sagt ein weiterer Behördenmitarbeiter.

Auch Brücke betroffen

Von den Ausbauplänen ist auch die Eisenbahnbrücke über die Lesum betroffen, die sich in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Burg befindet und fast 150 Jahre alt ist. „Der gesamte Abschnitt zwischen dem Rangierbahnhof und Burg muss überplant und neu trassiert werden. Dazu gehört auch, dass die Brücke in Burg erneuert wird“, erläutert Christoph Lankowsky. 

Besonders weit gediehen sind die Planungen aktuell aber noch nicht. „Wir stehen ganz am Anfang. Derzeit wird das Planungsteam zusammengestellt“, sagt Lankowsky. Anschließend würde eine verkehrliche Aufgabenstellung erstellt. „Dabei wird genau definiert, was soll die Infrastruktur überhaupt leisten? In dem Moment geht es noch gar nicht darum, welche Weichenverbindungen oder sonstigen Bestandteile eingebaut werden. Es wird geschaut, was brauchen wir aus verkehrlicher Sicht und was soll in Zukunft auf der Strecke fahren? Daraus wird dann abgeleitet, welche Infrastruktur dafür notwendig ist“, schildert ein Mitarbeiter aus dem Mobilitätsressort. Diese verkehrliche Aufgabenstellung würde aktuell erarbeitet werden und soll Ende des Jahres abgeschlossen sein. „Das ist die Planungsgrundlage. Daraufhin werden dann Planungsbüros beauftragt um zu schauen, wie die verkehrliche Aufgabenstellung bestmöglich umgesetzt werden kann. Auch wenn die Planungen derzeit noch ganz am Anfang stehen, „das dritte Gleis kommt, das ist garantiert“, sagt Enak Ferlemann.

Wie das dritte Gleis konkret genutzt wird, steht noch nicht fest. Eine Möglichkeit sei, das zusätzliche Gleis für beide Richtungen freizugeben, sodass Züge sich auch überholen können. Nach diesem Muster wird das zusätzliche Gleis zum Beispiel auf der Strecke zwischen Bremen und Hamburg auf dem Abschnitt Rotenburg bis Buchholz genutzt. Denkbar sei aber auch, dass ein drittes Gleis etwa ausschließlich von der Regio-S-Bahn genutzt werde.

In jedem Fall würden die Fahrgäste von dem Ausbau profitieren, nicht nur in Bezug auf die Zuverlässigkeit der Nordwestbahn. „Heute ist es so, dass der 15-Minuten-Takt in der Woche zwischen Hauptbahnhof und Vegesack am Vormittag eine Lücke hat. Diese Lücke haben wir bewusst im Fahrplan gelassen, damit die Güterverkehre nach Bremerhaven ein Zeitfenster haben, um den Seehafen zu erreichen“, sagt Lankowsky. Diese Einschränkung könne erst dann beseitigt werden, wenn ein drittes Gleis gelegt wurde.

Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums belaufen sich die Kosten für den Ausbau zwischen Burg und dem Rangierbahnhof auf etwa 40 Millionen Euro. Bei dieser Berechnung handele es sich allerdings um den Preisstand aus dem Jahr 2015. Die Kosten würde der Bund übernehmen, die Stadt Bremen müsse sich am dritten Gleis daran nicht beteiligen.

Ab wann das dritte Gleis für den Zugverkehr zur Verfügung steht, ließe sich jetzt ebenfalls noch nicht sagen. „Spätestens 2030 ist das dritte Gleis fertig, vielleicht auch schon früher“, prognostiziert Enak Ferlemann. „Wie lange die Arbeiten letztlich dauern, hängt davon ab, wie viel Widerstand es gibt.“ Mit Protesten aus der Bevölkerung rechnet der Parlamentarische Staatssekretär jedoch nicht. Den Menschen sei bewusst, dass ein drittes Gleis dringend notwendig ist. Verzögert werden könne das Projekt nur, wenn es etwa Uneinigkeit darüber gibt, welche Form des Schallschutzes genutzt wird.

 

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